Saison 2015

„Wir müssen lernen, die Komödie zu Ende zu spielen. Wir müssen das Unglück müde machen.“

Charles Dickens

Shakespeare meets Woody Allen:
„Eine Mittsommernachts-Sex-Komödie“ als Eröffnungspremiere auf der Rosenburg

Die Wurzeln zu diesem Stück liegen bei William Shakespeare „Ein Sommernachtstraum“ und Ingmar Bergmann „Das Lächeln einer Sommernacht“.  Ein guter Übergang von den Shakespeare Festspielen hin zur Sommernachtskomödie Rosenburg.

Die liebestechnischen Irrungen und Wirrungen aus Woody Allens Meisterstück passen perfekt ins Ambiente lauer Sommernächte auf der Rosenburg.

Im Mittelpunkt des meisterhaften Verwirrspiels der Gefühle stehen bei Allen die lustigen wie libidinösen Lockungen dreier Paare – ein Gesellschaftsspiel zwischen Liebe und Zufall, Leidenschaft und Lebensangst.

So erklärt beispielsweise Andrew: „Sex vermindert die Spannung. Liebe verursacht sie. Meine Ehe geht sehr gut. Funktioniert nicht, aber geht gut.“ Maxwell wiederum gibt zu Protokoll: „Heirat ist der Tod der Hoffnung.“ Am Ende bleibt nichts als Sarkasmus: „Es ist nichts Ernstes. Er ist nur tot“.

Auch wenn Allens Komödie im Jahr 1905 spielt, ist sie in ihren Themen und Dialogen erstaunlich zeitlos. Das macht vielleicht den besonderen Reiz dieses Stückes aus.

Drei Paare, allesamt Stadtmenschen, erliegen bei einem Wochenende am Lande den Verlockungen der Natur. Schnell verlieren die adretten Damen und Herren nicht nur die Beherrschung, sondern auch Teile ihrer Garderobe… Ein erotischer Reigen nimmt seinen schicksalshaften Lauf, ein Sturm der Gefühle bricht los, der in einem stümperhaften Selbstmordversuch endet. Inmitten des peinlichen beziehungsweise tödlichen Sexgetümmels weiß am Ende niemand mehr, wen er/sie wirklich (noch) liebt und mit wem er/sie noch das Bett teilen soll…

Die Besetzung ist typisch Woody Allen: Da ist Maxwell der Arzt – ein Frauenschwarm und Sex-Protz. Leopold, der Professor – ein Geistes-Protz. Dazwischen der Börsenmakler und Erfinder Andrew, der mit rein gar nichts protzen kann, weil er stets damit beschäftigt ist, über die eigenen Beine, Wünsche und Worte zu stolpern. Andrew und seine Frau Adrian haben Probleme im Bett, die sexbejahende junge Krankenschwester Dulcy will und kann immer und Ariel glaubt ihr Glück nun in der Ehe mit dem wesentlich älteren Leopold zu finden. Am Höhe- wie Siedepunkt der Gefühle schießen sich alle Männer auf eine einzige Frau ein – die ebenso schöne wie gefährliche Ariel. Bei einem gemeinsamen Ausflug in den nahegelegenen Wald geraten alle Paar-Beziehungen ins Wanken und die erotischen Anziehungskräfte des Unbekannten verstärken sich…

Ildiko Babos als Adrian
Oliver Baier als Andrew
Daniel Doujenis als Maxwell
Eva Herzig als Ariel
Johannes Seilern als Leopold
Glenna Weber als Dulcy

„Man kann unmöglich in der Welt leben, ohne von Zeit zu Zeit Komödie zu spielen. Es nur im Notfall zu tun, unterscheidet den Anständigen vom Unanständigen Menschen.“

Nicolas Chamfort